Mechanische Missionsspardose aus Pappmaché
Beschreibung
Seltene Missionsspardose aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, gefertigt aus Holz und Pappmaché. Sie ist handbemalt und zeigt einen Afrikanerjungen, der vor einem Münzschlitz kniet und mit gefalteten Händen um eine Spende bittet. Der Kopf ist beweglich gelagert und machte ursprünglich beim Einwurf einer Münze eine nickende Dankesgeste. Leider ist die Mechanik nicht intakt, die innere Wippe ist mit Schaumstoff nachträglich fixiert, könnte eventuell repariert werden.
Diese Art der Spendenboxen, auch ”Nickneger” genannt, waren ein ganzes Jahrhundert lang ein beliebtes Mittelbeschaffungsinstrument für die Mission in Afrika. Sie standen in fast jeder Kirche an der Weihnachtskrippe und verschwanden erst mit dem Rückzug der europäischen Kolonialmächte vom afrikanischen Kontinent sowie aufgrund der Aufforderung von den Bistumsleitungen in den 1960er Jahren, die Missionsspardosen zu entfernen. In den Folgejahren verschwanden sie auf Dachböden, in Kellern oder wurden sogar mit dem Müll entsorgt.
Schauseitig ist eine Metallplakette mit einem Vers aufgebracht. Das Schloss der Geldkassette ist intakt, der Schlüssel ist vorhanden. Insgesamt ein sammelwürdiger Erhaltungszustand, trotz fehlender Hände sowie typischer Gebrauchsspuren mit vereinzelten Bestoßungen und partiellem Farbabrieb.
Die Maße betragen gesamt ca. 10,5 x 15,5 x 25 cm (BxTxH).